Informationen - Entspannungsmethoden - Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen


Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Die progressive Muskelentspannung, auch progressive Muskelrelaxation genannt, wurde von dem Internisten Edmund Jacobson erforscht.

Jacobson stellte bei seinen Patienten fest, dass bei Stress-bedingten organischen Erkrankungen auch eine Verspannung der gesamten Muskulatur vorlag. Er kam zu der Erkenntnis, dass Angstzustände oder starker Stress zu einer reflexhaften Anspannung der Muskulatur führen. Umgekehrt entstand bei Lockerung der Muskeln eine tiefe Ruhe.

 

Um solchen Stress-bedingten Erkrankungen wie zum Beispiel Nervosität, Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder Verdauungsstörungen vorzubeugen, entwickelte Jacobson eine Entspannungstechnik, bei der das Halten und Loslassen verschiedener Muskelgruppen zu einem angenehmen, ganzheitlichen Zustand der Entspannung führt.
Bei der Anspannung geht es nicht um die Stärke der Spannung, wie zum Beispiel beim Krafttraining, sondern um die Wahrnehmung auch kleinster Spannungszustände durch Konzentration.

 

Die willkürlich herbeigeführte Spannung und Entspannung der Muskeln macht es möglich, auch kleinste Veränderungen wahrzunehmen und Spannungen zu lösen.
Das Wohlbefinden seiner Patienten verbesserte sich von Tag zu Tag. Sie wurden gelassener, konnten sich besser konzentrieren und hatten auch insgesamt weniger Beschwerden.

 

Heutzutage wird die progressive Muskelentspannung auch in Kliniken zur Unterstützung der Heilbehandlung eingesetzt.

Welchen Einfluss haben die Muskeln auf unsere Organe?

Laut den Erkenntnissen von Edmond Jacobson liegt bei den meisten Erkrankungen des vegetativen Nervensystems auch eine Verspannung der Muskulatur vor.
Besonders bei Aufregung, Angst- oder Schmerzzuständen wird unsere Muskulatur verstärkt angespannt.

Dies wirkt sich wiederum auf die Regelung der Atmung, des Stoffwechsels, der Verdauung, des körpereigenen Wasserhaushalts und des Kreislaufes aus.

 

Dies bedeutet, dass bei verstärkter Anspannung der Muskulatur auch die Organe mit Verspannungen reagieren.
Nun ist unser Körper aber auf solche Störungen eingestellt. Daher kann er einmalige oder selten vorkommende Stresssituationen gut verkraften.

Ein bisschen Stress ist sogar wichtig für unseren Körper. Der Kreislauf wird auf Trab gehalten. Wir fühlen uns gesund. Nicht umsonst heißt es „wer rastet, der rostet.“
In der Urzeit war der Stress lebensnotwendig. Die Menschen hatten ständig mit Gefahren zu kämpfen. Als Jäger und Sammler hielten sie sich in gefährlichen Bereichen auf. Sie mussten innerhalb weniger Sekunden eine Entscheidung treffen. War es Zeit zum Angriff oder sollten sie die Flucht ergreifen? Der Körper musste lebensnotwendige Funktionen aktivieren und sofort reagieren, um eine schnelle Entscheidung möglich zu machen.
•    Pulsschlag und Blutdruck erhöhten sich.
•    Für Sauerstofftransport und schnellere Atmung setzte der Körper vermehrt rote Blutkörperchen ein.
•    Muskeln und Gehirn arbeiteten auf Hochtouren.
•    Für eventuell entstehende Verletzungen wurde das Blut nach innen gezogen und die Körpertemperatur gesenkt.
•    Es erfolgte ein starker Hormonschub zur Energieproduktion.
Gleichzeitig mussten andere Bereiche abgeschaltet werden, da diese nicht überlebensnotwendig waren.
•    Das Immunsystem wurde heruntergefahren.
•    Hungergefühle wurden reduziert, um die Verdauung zu stoppen.
•    Sexualfunktionen wurden eingefroren.

Heutzutage sind wir anderen Gefahren ausgesetzt.

Schlechte Ernährung, Lärmbelästigung, Termindruck und Sorgen lassen unseren Körper immer noch so funktionieren wie zu Urzeiten.
Daher ist es wichtig, zwischen positivem und negativem Stress zu unterscheiden.

 

Positiver Stress entsteht zum Beispiel durch gesunde Bewegung, freudige Momente und Ereignisse, die uns beflügeln.

 

Negativer Stress hingegen macht uns krank.

 

Wie das autogene Training ist auch die progressive Muskelentspannung eine der Techniken, mit der wir bei regelmäßiger Anwendung negativem Stress vorbeugen können.

 

Zunächst wird durch Anspannung- und Entspannung der Muskulatur der Körper entspannt. Nach regelmäßigem Üben erfolgt auch eine Entspannung der Organe. Die geistigen Fähigkeiten werden gestärkt, seelische Belastungen können abgebaut werden. Körper, Geist und Seele finden so zur inneren Ruhe.

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